Kleine Parkettgeschichte

Frühe Holzböden (Antike/Mittelalter): Bereits in der Antike, beispielsweise bei den alten Ägyptern und Römern, wurde Holz als Bodenbelag verwendet, oft in einfachen, geraden Mustern. Im europäischen Mittelalter begann man, rohe Bohlen nebeneinander zu legen. Diese hatten noch wenig mit dem späteren, kunstvollen Parkett zu tun, waren aber die Vorläufer.

Geburt des „Parketts“ (16. Jahrhundert): Das Parkett, wie wir es heute kennen, mit seinen kunstvollen Mustern und der systematischen Verlegung kleinerer Holzstücke, findet seinen Ursprung im 16. Jahrhundert, vor allem in Frankreich. Hier begannen Handwerker, Holzdielen in diagonalen Mustern (wie dem Fischgrätmuster) oder auch in Würfel- und Sternmustern zu verlegen. Diese Art von Bodenbelag war zunächst den Adeligen und wohlhabenden Bürgern vorbehalten und ein Zeichen von Reichtum und Status.

Blütezeit im Barock und Rokoko (17. und 18. Jahrhundert): In dieser Zeit erreichte die Parkettgestaltung ihren Höhepunkt. Prunkvolle Tafelparkettböden und kunstvolle Intarsien mit verschiedenen Holzarten, Perlmutt oder Elfenbein zierten die Schlösser und Paläste in ganz Europa (z.B. Versailles).

Industrialisierung und breitere Verfügbarkeit (19. Jahrhundert): Mit der industriellen Revolution wurde die Herstellung von Parkett (insbesondere Stabparkett) einfacher und günstiger. Dampfgetriebene Säge- und Hobelwerke ermöglichten die Massenproduktion. Dadurch wurde Parkett auch für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich und fand Einzug in Wohnungen, Restaurants und öffentliche Gebäude.

  • Um 1926 wurde das Mosaikparkett erfunden.
  • Nach 1945 verbesserten sich Klebstoffe und Versiegelungen erheblich, was Parkett pflegeleichter machte.
  • Um 1940 wurde das Mehrschichtparkett erfunden, das die Verlegung vereinfachte, da es nicht mehr vollflächig verklebt werden musste. Das erste 2-Schicht-Fertigparkett wurde 1975 vom Schweizer Unternehmen Bauwerk Parkett vorgestellt.
  • Seit den 1970er Jahren gibt es in Deutschland auch den anerkannten Ausbildungsberuf des Parkettlegers.

Viele der heute so geschätzten Berliner Altbauwohnungen aus der Gründerzeit (z.B. in Charlottenburg, Wilmersdorf, Schöneberg, Prenzlauer Berg) sind bis heute für ihre originalen Parkettböden bekannt.